endlich wieder Wald
Das Winterseminar –
endlich wieder Wald
Unser Winterseminar führte uns in das beschauliche Dörfchen Schülp bei Nortorf in der Nähe von Neumünster. Nächtigen durften wir dieses Mal in einer echten Villa. Der Villa des Moorgrafens, naja oder so ähnlich 😉 . Schön war sie jedenfalls und so groß, dass alle unsere Vorhaben einen Platz fanden. Thema des Seminars war dieses Mal „Landwirtschaft und Ernährung“. Auch dieses Thema hatten wir selbst gewählt. Ein Thema, was ich mir persönlich angesichts der anderen spannenden Themen, die zur Wahl standen, eher nicht gewünscht hätte. Dass ich dann trotzdem Teil des Vorbereitungsteams wurde, hatte demnach auch eher organisatorische und terminliche Gründe als Leidenschaft zu diesem Thema.
Im Nachhinein kann ich aber sagen, dass ich super glücklich mit diesem Seminar war. Vielleicht auch, weil ich selbst so überrascht war, wie unglaublich reibungslos und entspannt das Seminar verlaufen ist, obwohl unsere Vorbereitungen erst schwer in Gang und dann auch ziemlich chaotisch abgelaufen waren. Ist aber vielleicht auch so ein FÖJler Ding. Ganz entspannt sein, aber wenn’s drauf ankommt, genau zu wissen, was zu tun ist.
Außergewöhnlich war mit Sicherheit auch die Freude von uns über Wald und Bäume. Aber wenn man ewig nur plattes Land und einige Sträucher sieht, dann sind große Bäume und sogar ein ganzer Wald schon etwas Besonderes. Da ist es dann auch schon fast nicht mehr komisch in verschiedenen Spielen u.a. als Gruppe einen Baum mit all seinen Bestandteilen darzustellen 😀 .
Des Weiteren haben wir begeistert versucht, die Vogelstimmen von Singvögeln zu lernen und über verschiedene Methoden Alter und Größe von Bäumen zu messen. Das Moor direkt um die Ecke, war dann sozusagen das Nonplusultra 😀 . Auch wenn wir uns im Moor dann auch ziemlich über die Pflanzen gefreut haben, die wir schon aus den Dünen kannten. Eine echte Moorleiche haben wir zwar nicht gefunden, aber mir ist während dieses Seminars definitiv noch einmal die Bedeutung unserer Moore für das Klima bewusster geworden.
Doch auch zu unserem Seminarthema „Landwirtschaft und Ernährung“ durften wir viel Neues lernen. So haben wir uns u.a. mit Eutrophierung (dazu habe ich einen Vortrag gehalten), mit verschiedenen Labels auf Lebensmitteln, sowie mit Lebensmittelverschwendung beschäftigt. Des Weiteren haben wir uns Fragen gestellt wie zum Beispiel:
- Gibt es den einen Ernährungsstil der Zukunft?
- Sind vielleicht Insekten die Lösung?
- Wie können wir eine Balance zwischen natürlicher Entwicklung und menschlichem Eingriff finden?
- Welcher Ernährungsstil ist für uns persönlich gesund?
Auch ein kleines Selbstexperiment haben wir gewagt und festgestellt, dass man Insekten-Burger durchaus essen kann und sie sogar sehr lecker sind.
Aber auch spannende Ausflüge standen wieder auf dem Programm. Wir haben zum Beispiel einen Demeter Bauernhof besucht, der sich gleichzeitig der sozialen Landwirtschaft zugewandt hatte, was wirklich sehr interessant und für mich völlig neu war. Außerdem haben wir unseren Schleswig-Holsteinischen FÖJ-Bundessprecher in seiner Einsatzstelle, dem Landessportfischerverband, besucht und viel über die Ökologie in der Fischerei gelernt, sowie gemeinsam diskutiert, inwieweit ein Angelverein Natur- und Artenschutz leisten kann. Ganz neue Einblicke konnten wir zudem bei einer Laborführung in einer Lebensmitteltechnik Schule gewinnen.
Am Schönsten fand ich im Nachhinein aber vor allem das Miteinander in der Seminargruppe. Man merkt, dass wir uns mittlerweile schon echt gut kennen und somit alle ziemlich entspannt sind und einfach nur froh, diese Zeit genießen zu dürfen. Die langen Wege zu Fuß boten dieses Mal auch genug Zeit für längere Gespräche, was mir sehr gut gefallen hat. Und die Berichte der Hallig-FÖJlern von ihren ersten Landuntern durften natürlich auch nicht fehlen. Generell finde ich es immer wieder sehr spannend, von den anderen Einsatzstellen zu hören und auch von den anderen spannenden Winterprojekten, an denen alle gerade mehr oder weniger arbeiten. Insgesamt sind die fünf Tage auf jeden Fall viel zu schnell vergangen und ich mag gar nicht daran denken, dass unser nächstes Seminar schon unser Sommer-Abschlussseminar sein wird…