FÖJ-Urlaub
Sturm, Abbruchkanten und
FÖJ-Urlaub
„Na, habt ihr die Sturmflut gut überstanden?“, fragt mich mein Vater am Telefon. Verschlafen blicke ich aus meinem Zimmerfenster. „Joah.. sieht ganz normal aus“, denke ich. Stürmisch war es in der Nacht, das ist aber eigentlich keine Besonderheit. „Im Radio haben sie gesagt, dass an der Nordsee eine Sturmflut war.“ „So, so Sturmflut“, denke ich. Gerade erst gestern war ich am Weststrand und hatte mir die 2 Meter hohe Abbruchkante angesehen. „Vermutlich wird sie jetzt halt einen Meter weiter hinten sein“, denke ich mir. Einige Tage später stehen wir drei FÖJler vor dem Schild, welches uns mitteilt, dass der Strandaufgang, den wir sonst immer nutzen, gesperrt ist. Wir nehmen also den nächsten Strandaufgang und laufen zu der Treppe, die uns sonst immer direkt an den Strand geführt hat. Wir können unseren Augen kaum trauen, auf einmal schwebt die Treppe bestimmt 3 Meter hoch in der Luft über unseren Köpfen.
Ich muss sagen, dass ich hier echt immer versuche, so viel Wissen wie möglich mitzunehmen, aber Küstenschutz war bisher für mich einfach kein Thema, das besonders im Vordergrund stand. Aber wenn man dann so am Strand steht und quasi der ganze Strand weg ist, dann fängt man definitiv an, noch einmal ganz anders über das Thema Küstenschutz nachzudenken. Momentan kann ich mir jedenfalls nur schwer vorstellen, dass wir im Sommer wieder täglich über diese Treppe an den Strand gelangen werden.
Neben Küstenschutz gab es noch ein zweites Thema, welches unseren Januar hier bestimmt hat: Urlaub!
Ja, auch FÖJler haben Urlaub. 26 Urlaubstage in dem Jahr, um genau zu sein. Einige davon haben wir drei FÖJler genutzt, um gemeinsam in den Urlaub zu fahren. Um mal wieder ein bisschen Großstadtluft zu schnuppern, haben wir uns für Kopenhagen und Malmö entschieden. Die Zeit zu dritt war super schön und definitiv ein weiteres Highlight meines FÖJs. Da in Dänemark und Schweden die meisten Museen und Ausstellungen für junge Besucher kostenlos sind, kommen wir bestimmt auf sieben oder acht Ausstellungen, die wir während des Urlaubs besucht haben. Hört sich viel an, war es aber irgendwie gar nicht. Dabei habe ich festgestellt, dass ich nicht mehr normal durch eine Ausstellung gehen kann, ohne auf die Ausstellung an sich zu achten. Wie funktioniert die Besucherleitung? Wie werden Medien eingesetzt? Gibt es Kopfhörer, Bildschirme oder besondere Grafiken? Hätte ich auch nie gedacht, dass ich über solche Sachen einmal fachsimpeln würde 😀 .
Aber auch das Wetter hat echt gut mitgespielt, sodass wir drei überglücklich, aber auch fertig von dem ganzen Rumlaufen, wieder in List angekommen sind.