Bucket-Listen, Erdbeereis und ganz viel Sonne
Seit meinem letzten Update ist mal wieder viel zu viel Zeit vergangen. Sorry! Das Wetter hier auf Sylt war aber die letzten Tage auch einfach zu gut. Temperaturen an die 30 Grad sind für Sylt schon etwas Besonderes. Da mein FÖJ seit dem 31.07.20 nun offiziell vorbei ist, arbeite ich mittlerweile ehrenamtlich im Zentrum. Für mich bedeutet dies, dass ich nicht die vollen Stunden arbeite und jetzt hauptsächlich Führungen leite. Die letzten Tage bestanden bei mir somit meist aus Führungen in der Hitze, dem anschließenden Sprung ins kühle Nass und viel Erdbeereis am Strand. Mittlerweile kann ich nahezu alle angebotenen Führungen leiten und es ist ein richtig gutes Gefühl, zu fast allem, was in List zu finden ist, etwas erzählen zu können.
Nachdem ich in meinem letzten Update noch davon berichtet hatte, dass ich mir einen Arbeitsalltag unter Corona noch nicht so vorstellen kann, ist nun auch im Zentrum der Alltag wieder fast vollständig eingekehrt. Mittlerweile ist meine Stimme stark genug, um auch durch eine Maske bei Führungen gegen den Wind anzuschreien und das Erfassen von Kontaktdaten ist zur Routine geworden. Ich finde, wir wuppen das mittlerweile richtig gut. Auch wenn es uns immer noch ein bisschen das Zentrums-Herz zerbricht, wenn wir aufgrund der Vorschriften einige Gäste, insbesondere an Regen-Tagen, etwas warten lassen müssen.
Ansonsten habe ich die letzten Wochen fast jede freie Minute genutzt, um noch einmal das Inselleben so richtig zu genießen. Und es hat fast so gewirkt, als ob die Insel den Abschied mir noch einmal richtig schwer machen wollte. Die Heide strahlt im träumerischen Lila und das Wasser ist so klar und türkis, dass man beim Schwimmen bis zum Grund schauen kann.
Außerdem habe ich meine neugewonnene Freizeit dazu genutzt, die letzten Punkte auf meiner Bucket-Liste abzuarbeiten. Am Strand schlafen stand da zum Beispiel. Sternschnuppen, einen roten Monduntergang im Meer, einen Seehund am Morgen und einen taunassen Schlafsack gab es gratis dazu.
Auch bei Meeresleuchten war ich noch einmal schwimmen. Ja richtig gehört, auch in der Nordsee gibt es Meeresleuchten. Es gibt kaum ein schöneres Gefühl, als im Wasser zu schwimmen, welches bei jeder Bewegung wie ein ganzer Sternenhimmel leuchtet.
Ein weiterer Punkt auf der Liste war es, morgens am Weststrand in List loszulaufen und dann so lange geradeaus zu laufen, bis ich keine Lust mehr habe. Schlussendlich sind wir bis nach Rantum gekommen, wo wir dann aufgrund des doch mittlerweile sehr rötlichen Hauttons meines WG-Mitbewohners den Bus zurückgenommen haben. Irgendwann möchte ich diese Wanderung aber unbedingt noch einmal wiederholen und vom nörlichsten Punkt bis zum südlichsten Punkt der Insel am Strand laufen. Etwas geschockt haben mich die dann doch ziemlich vollen Strände. Vor allem in Westerland hatte man das Gefühl, dass die Pandemie schon längst vorüber ist. Da schätze ich die Ruhe, die Schafe und den Deich in List gleich noch ein bisschen mehr.
Passt auf Euch auf!
Eure Merle