Innerhalb des Bewerbungsverfahrens für das FÖJ bekommt man die Frage gestellt, wie man mit der Situation umgehen wird, dass in Winter kaum etwas los ist und man sich einsam fühlen könnte. Auch wenn Sylt so langsam leerer wird, haben wir das Glück, dass trotzdem immer was los ist. Dennoch sieht unser Tagesablauf hier mittlerweile doch anders aus als im Sommer. Im Zentrum ist es noch einmal viel ruhiger geworden. Dafür ist jetzt genug Zeit um neue Führungen auszuarbeiten, jede Ecke in der Ausstellung zu putzen und sich seinen Aufgaben zu widmen, die im Sommer eventuell zu kurz gekommen sind. Bei mir ist das zum Beispiel die Organisation der Flyer im Haus oder die Organisation unserer kleinen Bibliothek.

Am größten ist aber wohl der Unterschied in der WG. Während im Sommer kaum alle 15 Leute um unseren Tisch gepasst haben, sitzen wir jetzt zu dritt am Tisch. Das heißt zum einen, dass vieles entspannter wird, wie zum Bespiel der WG Einkauf, Essensplan, Putzplan und dass die Waschmaschine fast immer frei ist, wenn man waschen möchte. Andererseits ist es auch ziemlich still in der WG. Ich muss sagen, dass ich die Ruhe momentan allerdings noch genieße. Eine gemütliche Tasse Tee und ein gutes Buch oder auch ein guter Film mit der WG sind auch echt schön.

Das einzige, was mich zunehmend stört, ist die Dunkelheit. Während ich im Sommer quasi pausenlos und jeden Abend am Strand war, geht man jetzt bei Sonnenaufgang zur Arbeit und kommt im Dunkeln wieder. Auch wenn ich ursprünglich ja auch aus Schleswig-Holstein komme, könnte ich schwören, dass die Tage hier viiiieel kürzer sind, als zu Hause bei mir. In echt sind es natürlich nur ein paar Minuten Unterschied 😉 Dennoch schlaucht das ganz schön und man freut sich über jede Aufgabe draußen und jeden freien Tag, an dem man bei Tageslicht spazieren kann. Neulich bin ich an meinem freien Tag einfach direkt zum Sonnenaufgang aufgestanden und habe einen langen Spaziergang unternommen. Das sollte ich echt öfter machen!