Laptop statt Zelten und Kanufahren – Das Abschlussseminar
Eine Woche zelten, Kanu fahren, die Sonne genießen und gemeinsam mit allen Freiwilligen des FÖJ Wattenmeers auf ein tolles Jahr zurückblicken. Das waren die eigentlichen Pläne für unser FÖJ-Abschlussseminar. Leider hat uns die aktuelle Situation einen Strich durch die Rechnung gemacht und das Seminar wurde kurzerhand auf die Online-Plattform Zoom verlegt. Innerhalb kürzester Zeit musste das Seminar-Vorbereitungsteam, was ja ebenfalls, wie gewohnt, aus einer Gruppe von uns Freiwilligen bestand, umplanen. Da war ich schon ganz froh, bereits das Winterseminar vorbereitet zu haben. Doch das Vorbereitungsteam hat mithilfe des Trägers alles gegeben, um uns das Abschlussseminar trotzdem so schön wie möglich zu gestalten.
Da wir als FÖJler natürlich nichts mehr hassen, als die ganze Zeit drinnen vor einem Bildschirm zu hocken, war das Seminar so gestaltet, dass wir nie mehr als 3 Stunden feste Bildschirmzeit hatten. In diesen festen Bildschirmzeiten wurde dann morgens der Tag gemeinsam geplant, es wurden Vorträge gehalten oder auch einfach mal virtuell, aber doch gemeinsam, Kuchen gegessen. Zwischen diesen Bildschirmzeiten gab es dann immer Aufgaben, die erledigt werden mussten.
Da unser Oberthema des Seminars „Die vier Elemente“ lautete, stand jeder Tag unter dem Zeichen eines bestimmten Elements. So hatten wir zum Beispiel die Aufgabe, Wildkräuter in unserem Gebiet zu sammeln und ein (mehr oder weniger) leckeres Mittagessen daraus zu kochen. Oder wir sollten einen Wasserfilter bauen, nachts Sternenbilder suchen und künstlerisch darstellen und noch vieles mehr.
Richtig gut hat mir an dieser Seminar-Lösung gefallen, dass wir alle trotz Online-Seminar auch offline Zeit in unseren Gebieten verbracht haben. Trotzdem muss ich sagen, dass ich deutlich weniger, als auf den anderen Seminaren gelernt habe. Das liegt aber natürlich auch ein wenig an meiner persönlichen Motivation. Wenn ich mich zwischen einem Strandspaziergang oder einer eigenständigen Recherche zum Thema Ressourcenknappheit entscheiden muss, dann kann es durchaus sein, dass die Recherche kürzer ausfällt, als sie wahrscheinlich bei einem normalen Seminar in einer großen Gruppe, in der man sich gegenseitig motivieren kann, ausgefallen wäre.
Besonders gut hat mir aber gefallen, dass wir auch Zeit hatten, uns über unsere Zukunftspläne auszutauschen. So haben wir unter anderem eine online Karte erstellt, in die jeder eintragen konnte, was er wo studieren wird. Richtig schön war es so zu sehen, dass man eigentlich, egal wo man studieren möchte, FÖJler der Westküste in seiner Nähe hat.
Schön war es auch, den Brief zu öffnen, den wir zu Beginn des Jahres an uns selbst verfasst hatten. Da habe ich mich auch richtig gefreut, dass ich mir auf dem Einführungsseminar für diesen Brief viel Zeit genommen hatte und ausführlich über meine Sorgen und Ängste, aber auch Erwartungen an dieses Jahr, geschrieben hatte.
Das Schlimmste an der Seminar-Situation war für mich aber die Verabschiedung. Zu gerne hätte ich jeden dieser tollen Menschen, die mich ein Jahr begleitet haben, noch einmal in den Arm genommen. Auch wenn ich einige häufiger und einige kaum in meinem Jahr gesehen habe. So viele tolle, junge, motivierte Menschen auf einem Haufen, die ähnliche Erfahrungen teilen – das ist schon etwas ganz Besonderes.
Zum Abschluss wurden dann noch einmal Gruppen-Screenshots gemacht, letzte Worte wurden gesprochen und als es niemand mehr ausgehalten hat, wurde sich schnell ausgeloggt. Da sind dann bei mir durchaus auch ein paar Tränen geflossen. Zum Glück hat mich meine Lieblings-WG dafür dann auch ganz schnell ausgelacht und mich gleichzeitig in den Arm genommen.
Und dann musste ich auch wieder an die Worte von einem unserer Seminarleiter denken, die in etwa lauteten: „Das FÖJ ist noch nicht vorbei. Ihr habt noch 7 Wochen, um ganz viel Tolles zu erleben. Das wird euer Sommer.“
Oh ja, das wird er!
2 thoughts on “Laptop statt Zelten und Kanufahren – Das Abschlussseminar”
So ein Online-Seminar hört sich ja aber eigentlich ziemlich gut an…
Mit Dir doch immer 🙂