Chaos, Pannen und ganz viel Inselliebe
Heute bin ich genau zwei Wochen hier auf Sylt. Noch habe ich allerdings nicht wirklich realisiert, dass ich tatsächlich die nächsten 13-14 Monate hier verbringen werde. Momentan habe ich eher das Gefühl, dass ich meine Sommerferien in einem Feriencamp verbringe und in wenigen Wochen meiner Familie und meinen Freunden von meinen Erlebnissen auf der Insel erzählen kann.
Insgesamt bin ich aber gut angekommen. Auch wenn es schon eine große Umstellung für ein Einzelkind wie mich ist, in eine so große WG mit so vielen anderen Freiwilligen, Praktikanten und Surflehrern zu ziehen. Aber so kompliziert wie es manchmal sein kann, alltägliche Dinge wie Kochen und Putzen zu organisieren, so schön ist es, einfach morgens aufzustehen und direkt mit so vielen gut gelaunten und motivierten Menschen am Frühstückstisch zu sitzen. Wirklich allein ist man hier eigentlich nie.
Auch meine ersten Arbeitstage haben mir sehr viel Spaß gemacht und ich freue mich schon, in der nächsten Zeit ganz viel zu lernen. Deswegen bin ich auch jetzt im Juli schon hier auf Sylt. Mein eigentliches FÖJ beginnt ja erst ab August, aber wir machen vorweg noch ein Praktikum, um von unseren Vorgängern, also den FÖJlern, die jetzt ein Jahr hier waren, noch alles zu lernen, was wichtig ist. Im FÖJ nennt man die Vorgänger auch Altvögel und wir neuen FÖJler sind dann dementsprechend die Küken. Ich finde das passt ziemlich gut. Momentan fühle ich mich manchmal wirklich ein bisschen wie ein kleines Küken, das vorsichtig die ersten eigenen Schritte unternimmt und zu den Altvögeln aufblickt, die alles, aber wirklich alles können 🙂
Aber natürlich ist in meinen ersten beiden Wochen, beziehungsweise vor allem in meiner ersten Woche, auch ziemlich viel schief gegangen. Zum Beispiel habe ich es geschafft, direkt am dritten Tag mir hier einen ordentlichen Fahrradplatten zu holen. Kaum war das Fahrrad repariert bin ich dann mit einer meiner Vorgängerinnen zum Weststrand gefahren und habe dabei natürlich mein Handy auf dem Weg verloren. Zum Glück konnte ich mein Handy mit Hilfe der nettesten Sylter Familie, einer lieben Shop-Mitarbeiterin und letztendlich einer ehrlichen Finderin wiederbekommen. Meine Vorgängerinnen meinten, dass hier in List einfach nichts wegkommt. Ganz so stimmt das natürlich nicht, aber mir sind hier bisher echt nur nette und hilfsbereite Menschen über den Weg gelaufen 🙂