– das zweite Seminar –
Von der Insel auf die Hallig
– das zweite Seminar –
Mir kommt es vor, als wäre das letzte Seminar gerade einmal zwei Wochen und nicht zwei Monate her, aber letzte Woche musste ich erneut die Koffer packen.
Diesmal ging es für meine Seminargruppe und mich für 10 Tage auf die Hallig Langeneß. Für unser Herbstseminar hatten wir uns im Vorfeld die Themen Ökologie des Wattenmeeres und Konsum & Lebensstile ausgesucht.
Nach langer Reise kamen wir erst im fast Dunkeln auf der Hallig an und konnten auf unserem Weg mit dem Fahrrad vom Fähranleger zum Seminarhaus, der uns einmal über die komplette Hallig führte, noch gar nichts erkennen, da es eben kaum Beleuchtung auf Langeneß gibt. Stattdessen leuchteten uns die Nachbarinseln Amrum und Föhr umso heller entgegen. In diesem Moment ist mir mal wieder so richtig klar geworden, wie viel künstliches Licht wir eigentlich verwenden, so dass wirkliche Dunkelheit kaum noch zu finden ist. Nach der nächtlichen Ankunft war dafür der Anblick, der uns dann am nächsten Morgen erwartete, umso umwerfender. Einfach nur grüne Weite und am Horizont, egal in welche Richtung man schaut, das blaue Meer.
Da eine FÖJlerin aus meiner Seminargruppe ihre Einsatzstelle direkt auf der Hallig hat, nutzten wir diesen Vorteil auch direkt und erkundeten gemeinsam mit ihr noch einmal die ganze Hallig und lernten viel über das Leben früher und heute auf der Hallig. Schließlich konnte man z.B. nicht schon immer den Wasserhahn aufdrehen und auf der Hallig bestes Trinkwasser genießen. Im Laufe der nächsten 10 Tage folgten dann u.a. noch eine kulturhistorische Wattwanderung, eine Pflanzenbestimmungstour über die Hallig, gemeinsames Birden und auch etliche Expertenvorträge, in denen wir unser Wissen über Federn, Muscheln, Schnecken und auch Landschaftsgeschichte vertieften. Doch auch unser zweites Thema Konsum & Lebensstile kam nicht zu kurz. Neben Themen wie Zero-Waste, Nachhaltigkeit in der Kleidung und die Vor- und Nachteile verschiedenster Verpackungen, testeten wir auch hier sehr viel praktisch. Wir haben zum Beispiel gelernt Haushaltsmittel selbst herzustellen und haben uns außerdem entschieden, unsere Smartphones für die 10 Tage nicht zu benutzen.
Zu meinen persönlichen Highlights gehörten aber definitiv auch der Gottesdienstbesuch in der kleinen, aber wunderschönen Halligkirche auf der Kirchwarf, sowie der Singkreis der mit Kirchenliedern begann und mit Schlagern der 70ern, sowie bester Stimmung endete.
Neben viel neuem Wissen nehme ich aber vor allem die Eindrücke der Hallig mit. Denn das Leben dort unterscheidet sich einerseits ganz schön von dem Leben am Festland und anderseits auch gar nicht – wenn ihr versteht, was ich meine 🙂
Schön war es außerdem auch richtig zu merken, wie wir in der Woche als Gruppe zusammen gewachsen sind und jetzt schon mit unseren Insidern und Witzen von den 10 Tagen ganze Notizbücher füllen können. Außerdem finde ich es immer wieder schön, in den ganzen Gesprächen mit den anderen FÖJlern mehr über die Besonderheiten der anderen Einsatzstellen zu erfahren. Dabei fällt mir auch einfach immer wieder auf, wie verdammt gut die Einsatzstellen und zwar genau die eine, mit all ihren Besonderheiten, zu jedem einzelnen von uns passt 🙂